Bericht zum Frauenkampftag am 8. März

Berlin

Am Vormittag startet die traditionelle 8. März Demo der Gewerkschaften mit 8.000-10.000 Teilnehmer:innen. Wir beteiligten uns als FKO im Solidaritätsbündnis Soziale Arbeit an einem eigenen Block. Das Motto vom Block war “Ausbeutung, Niedriglohn, Armut und Untertdrückung – Nicht mit uns!” In dem Bündnis sind neben Betriebskampf, der Solitreff Neukölln, Hände weg vom Wedding, die rso und FAU drin. In diesem Block waren ca. 50 Kolleg:innen, es schlossen sich immer wieder Umstehenden an, die unsere Parolen mitriefen. Durch zwei Megafone wurde inhatlich der Schwerpunkt auf den Kampf gegen Kürzungen, gegen Militarisierung, den Frauenkampf und den Zusammenhang dieser gelegt. “Am Militär statt Sozialen sparen – Jugendklub statt Panzerwagen.”

Als Frauen der FKO bildeten wir die vorderen Reihen mit Fronttranspi “Soziale Arbeit am Limit” und Megafon, der Rest der Demo war gemischtgeschlechtlich, da das von anderen Gruppen im Bündnis so gewollt war. Obwohl der Block recht klein war, zog er sehr viel Aufmerksamkeit auf sich. Soziale Arbeit rückt durch verschiedene Kämpfe von Kolleg:innen mehr in die öffentliche Wahrnehmung, hierzu wird das Bündnis seinen Teil beigetragen haben, nachdem es bereits im Oktober eine Großdemo vom gleichen Bündnis zu den Tarifverhandlungen gab.

Essen

Am Freitag haben wir gemeinsam mit Genossinnen des 8. März Bündnis in Essen zu einer Aktion auf dem Friedensplatz in der Innenstadt aufgerufen. Unter dem Motto „Frauenrechte international – Gegen Faschismus und imperialistischen Krieg!“ haben wir gemeinsam mit Courage, Pia und der Mlpd, eine kämpferische Aktion organisiert.

Um 17 Uhr sind wir mit einer kurzen Kundgebung, mit zwei Redebeiträgen und etwas Musik in die Aktion gestartet und anschließend mit einer kurzen kämpferischen Demo durch die Innenstadt gezogen. An der Porschekanzel gab es dann eine kleine Zwischenkundgebung, und geendet sind wir wieder mit einer ausgiebigeren Kundgebung und verschiedenen spannenden Infoständen am Friedensplatz.

Unsere Rede hat sich dabei insbesondere mit den sozialistischen Wurzeln des 8. März befasst und damit, warum wir den Frauenkampftag heute noch brauchen. Unter anderem wurde mit der aktuellen Asylpolitik der Regierung abgerechnet und erklärt, warum diese Frauen besonders betrifft:

„Hier in Europa werden die Grenzen abgeschottet, das Recht auf Asyl wurde extrem beschnitten. Davon sind wieder Frauen und Mädchen besonders betroffen, da für sie Flucht immer mit der Gefahr sexualisierter und körperlicher Gewalt einhergeht und sie nicht nur für sich selbst, sondern oft für andere Mitsorgen. Diese Gefahren und Belastungen werden nicht einfach verschwinden, indem das Recht auf Asyl eingeschränkt wird, im Gegenteil – …“

Im Anschluss haben wir den Abend noch mit einem gemeinsamen Essen im Verein ausklingen lassen.

Frankfurt (am Main)

Mit etwa 150 Menschen zogen wir anlässlich des Frauenkampftags mit einer kämpferischen Demonstration mit Fahnen, Hochtransparenten und buntem Rauch durch Frankfurt. Um 20:00 Uhr starteten wir unter dem Motto ‘Take back the night’ von der Hauptwache in der Frankfurter Innenstadt los. In Reden und Parolen von verschiedenen revolutionären Organisationen wurde der internationalistische Charakter des 8. März betont. Auch wir von der FKO Frankfurt hielten einen Redebeitrag.

Auch von pöbelnden Passanten ließ sich die Demonstration nicht einschüchtern und setzte unberührt ihre Route fort.

Anschließend an die Demonstration ließen wir gemeinsam mit den Genossen von Young Struggle, Zora und Pride Rebellion den Abend ausklingen.

Freiburg

Gemeinsam mit Genossinnen vom Antifaschistischen Konsens Freiburg haben wir uns mit  etwa 20 Frauen an der Demonstration zum 8.März beteiligt.
Wir konnten durch Parolen und eigene Moderation einen lauten und kämpferischen Ausdruck auf die Straße bringen und klarmachen, dass wir unsere Ausbeutung und Unterdrückung nur durch den vereinten und konsequenten Kampf gegen das patriarchal-kapitalistische System beenden können.
Im Laufe der Demonstration wurde ein Redebeitrag vom Frauenkollektiv abgespielt, in dem unter anderem betont wurde, wie wichtig die Internationale Solidarität mit unseren Klassengeschwistern auf der ganzen Welt ist.
Nach der Demonstration wollten wir im Strandcafe unseren Kulturabend mit warmem Essen veranstalten. Die Gedichtbeiträge wurden uns allerdings kurz vor dem 8.März verboten – aus Sorge, wir würden über den Genozid in Gaza sprechen oder anderen vorgeschobenen Argumenten.
Wir haben uns dazu entschieden, vor dem Strandcafé unsere Gedichte vorzutragen und uns als Frauen nicht den Mund verbieten zu lassen. erst recht nicht am 8. März – An unserem Kampftag, an dem es genau darum geht, nicht länger zu schweigen! Als wir jedoch anfangen wollten unsere Gedichte vorzutragen kamen zwei Personen zu unserem Lautsprecher, haben das Kabel vom Mikrophon herausgezogen und uns wiederholt aus der Hand gerissen.
Nachdem uns immer wieder gesagt wurde, dass dies auf “basisdemokratischen” Entscheidungen beruhe, haben sich die Menschen auf dem Grethergelände hinter uns gestellt und laut gezeigt, dass sie unsere Gedichte hören wollen.
Trotz aller Einschüchterungsversuche haben wir es geschafft, unsere Stimmen Gehör zu verschaffen. Vor rund 70 Menschen haben wir unsere Gedichte vorgetragen und den 8.März mit revolutionärere Kultur beendet.
Wir konnten neue Menschen kennenlernen und sind als FKO gestärkt aus dem Tag herausgegangen.

Halle (Saale)

Am Vormittag machten wir Frauen einen Rundgang durch unseren Stadtteil, bei dem wir unsere Erklärung zum Frauenkampftag verteilten. Außerdem brachten wir Parolen vor Einrichtungen an, in denen besonders viele Frauen arbeiten, um auf die Rolle der Frauen gegen Krieg und Krise aufmerksam zu machen. Wir konnten dabei einige positive Gespräche mit den Passantinnen führen und luden diese zu unserem nächsten Stammtisch ein. Im Anschluss beteilgten wir uns an der Großdemonstration in Leipzig und nahmen gemeinsam mit unseren Genossinnen in Leipzig am revolutionären Block teil.

Köln

Anlässlich des 8. März, dem internationalen Frauenkampftags, haben wir uns um 17:30 am Wiener Platz in Köln Mülheim getroffen. Begonnen hat die Aktion um 18 Uhr mit der Auftaktkundgebung am Wiener Platz, bei der die Moderatorinnen die Demonstrierenden begrüßt haben und auf das gemeinsame Motto “Gegen Rassismus, Ausbeutung, Krieg und Kapital – Frauen kämpfen international” aufmerksam gemacht haben. Weiter ging es mit einigen Reden, sowie einem Musikbeitrag, welche von verschiedenen Organisationen vorgetragen wurden. Das Frauenkollektiv hat eine Rede zum Thema Rassismus und die Haushaltspläne der aktuellen Regierung gehalten. Anschließend ging es los in Richtung Keupstraße. Auf dem Weg dorthin konnte ein Transpi der FKO mit der Aufschrift “Frauen gegen Krieg, Teuerungen & Patriarchat – Frauenrevolution leben!” an einer Hauswand bestaunt werden. Außerdem wurde die Keupstraße umbenannt in die “Ivana-Hoffmann-Straße”. Im Zuge einer Zwischenkundgebung wurden auf der Keupstraße nochmal Reden gehalten, auch eine auf türkisch. Dort konnten nochmal gut umstehende Menschen erreicht werden. Der Weg und der weitere Lauf wurde durchgängig von lauten und kämpferischen Parolen begleitet, die sowohl von den Moderatorinnen über das Mikro, als auch von Demonstrierenden, angestimmt wurden. Zurück auf dem Wiener Platz gab es noch eine Abschlusskundgebung mit weiteren Beiträgen und einem offenen Mikro. Insgesamt war es eine erfolgreiche Demo, auch wenn die Beteiligung von externen/nicht-organisierten Menschen leider ziemlich gering war, was vermutlich daran lag, dass es linksrheinisch bekanntlich eine weitere Demo gab. Jedoch konnten ein paar neue Frauen angesprochen werden, die auch noch mit in den Verein gekommen sind. Bei einem gemeinsamen Essen konnte der Abend ausklingen.

Leipzig

Die Take-Back-the-Night Demo fand am Vorabend des 8. März, dem Internationalen Frauenkampftag statt. SDS und ZORA veranstalteten die Demonstration, welche vom Richard-Wagner-Platz und zum Bundesverwaltungsgericht zog. Es waren ca. 80 Menschen vor Ort. Sowohl vor als auch während der Demo konnten wir für den revolutionären Block auf der 8. März-Demo mobilisieren. Gemeinsam zogen wir durch die Innenstadt und trugen mit Parolen wie „Frauen hört ihr Frauen schrei‘n – lasst die andre nicht allein“ unsere Wut über anhaltende patriarchale Gewalt auf die Straße.

Am nächsten Tag, dem 8. März, schlossen wir uns als Teil des revolutionären Blocks gemeinsam mit Zora, Young Struggle und Pride Rebellion der Großdemonstration an. Ca. 1000 Menschen waren auf der Straße. Die Demo lief vom Augustusplatz durch die Innenstadt und über den Ring zurück zum Augustusplatz. In Redebeiträgen machten wir auf die besondere Unterdrückung von Frauen in Kriegen und Krisen und über die Auswirkungen der Haushaltskrise in Leipzig aufmerksam Der antifaschistische Block wurde während der Demo immer wieder von der Polizei abgefilmt. Die Blockmoderation machte dabei klar, dass wir uns diese Repressionen nicht gefallen lassen. Anschließend veranstalten wir als revolutionären Block eine KüFa im Sozialen Zentrum Clara Zetkin und verbrachten den Abend gemeinsam.

Wuppertal

Am 8. März waren wir als FKO gemeinsam mit der DKP, SDAJ und KF auf unserer gemeinsamen revolutionären Frauenkampftagdemo in Wuppertal. Insgesamt waren wir rund 30 Teilnehmerinnen. Während unserer Start Kundgebung am Otto Böhne Platz konnten wir in kämpferischen Reden über die geschichtliche Bedeutung des Frauenkampftages und den Zusammenhang von Patriarchat und Kapitalismus lernen.

Anschließend gingen wir gemeinsam laut durch die Straßen Wuppertals und machten mit Parolen wie „Frauen kämpfen international, gegen Faschismus, Krieg und Kapital“ auf unsere Forderungen im antikapitalistischen und anti-patriarchalen Kampf aufmerksam.

Unsere Demo endete auf dem Laurentiusplatz mit zwei weiteren Reden über die besondere Lage von Frauen in Kriegssituationen und die besondere Bedeutung von Frauensolidarität und die Notwendigkeit einer Frauenrevolution, die Hand in Hand mit der sozialistischen Revolution einhergehen muss.

Doch selbst an einem für die klassenkämpferische Frauenbewegung wichtigen Tag wie diesem erfahren wir Einschüchterungsversuche von Polizei und Staat.

Als zwei Genossinnen von uns bemerkten, dass ein Polizist unsere Demoteilnehmerinnen fotografierte und versuchte uns einzuschüchtern, forderten sie ihn auf die Bilder zu löschen. Eine der Genossinnen wandte sich daraufhin mit einer Rede an die Demonstrantinnen. Sie veranschaulichte uns noch einmal wie der kapitalistische Staat und seine patriarchalen Strukturen unseren Kampf erschweren.

Sie beendete ihre Rede damit das wir die Wut die wir als Frauen durch Erfahrungen wie diese machen nutzen sollten um unseren Widerstand zu stärken.

 

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