Als Föderation klassenkämpferischer Organisationen ist es unser Ziel, einen Beitrag zum Wiederaufbau einer klassenkämpferischen Arbeiter:innenbewegung in Deutschland zu leisten. Dafür ist es notwendig, die Spaltung unserer Klasse zu überwinden. Wer gespalten ist, kann nicht mit ganzer Kraft kämpfen. Weil davon aber die Kapitalist:innen auf der ganzen Welt profitieren, versuchen sie immer wieder, für Vorurteile und Hass zwischen den Arbeiter:innen zu sorgen.

Das mit der Basis des Kapitalismus verwachsene Patriarchat spielt ihnen dabei besonders in die Hände. Kapitalist:innen profitieren von der unbezahlten Hausarbeit, die im Patriarchat vorrangig von Frauen verrichtet wird, da sie sonst mehr Lohn zahlen müssten. Eine weitere zentrale Stütze dafür ist die Kleinfamilie, in der diese unbezahlte Reproduktion unserer Arbeitskraft und die Heranziehung einer neuen Generation von Arbeiter:innen stattfindet.

Sie sorgen für eine besondere Unterdrückung von Frauen und Menschen anderer nicht binärer Geschlechter, dass heißt aller, die nicht in die engen Vorstellungen von „Mann“ und „Frau“ passen, innerhalb der Arbeiter:innenklasse. Die Bedingungen für ihre Beseitigung können erst im Sozialismus geschaffen werden, weil es erst in diesem System keine Kapitalist:innen mehr gibt, die von der unbezahlten Haus- und Fürsorgearbeit profitieren. Sie kann dann gesamtgesellschaftlich organisiert und der Rahmen der Kleinfamilie aufgebrochen werde. Den Kampf dagegen müssen wir jedoch schon heute führen.

Ein Teil davon ist, auch in unserer Sprache auf einen solidarischen Umgang zu achten. Dazu kommt, dass wir die Realität nicht verschleiern, sondern so klar wie möglich darstellen wollen.

So verwenden wir zum Beispiel nicht die Begriffe „Arbeitnehmer:innen“ und „Arbeitgeber:innen“, weil sie die tatsächlichen wirtschaftlichen Verhältnisse im Kapitalismus umkehren – denn tatsächlich sind es die Arbeit“nehmer“ (die Arbeiter:innen), die tatsächlich die Arbeit geben, und die Arbeit“geber“ (die Kapitalist:innen) diejenigen, welche sich die Arbeit anderer aneignen.

So ist es auch im bisherigen deutschen Sprachgebrauch, wenn es um Personenbezeichnungen geht. Es ist üblich, nur männliche Formen zu nutzen, also zum Beispiel nur von „Arbeitern“ zu sprechen, auch wenn damit nicht nur Männer gemeint sind. Um klar ersichtlich zu machen, dass es Menschen verschiedener Geschlechter gibt, ergänzen wir Personenbezeichnungen um die weibliche Form und trennen diese durch einen Doppelpunkt von der männlichen, um dadurch auch nicht-binäre Menschen abzubilden.

So wird zum Beispiel aus der „Arbeiterklasse“ die „Arbeiter:innenklasse“, denn sie besteht nicht nur aus männlichen Arbeitern. Ausgesprochen werden diese Personenbezeichnungen indem eine kurze Pause vor dem „innen“ gemacht wird. Das wird auch „gendern“ genannt.

Dabei sind wir uns bewusst, dass mit der Verwendung dieser Sprache allein noch niemandem geholfen ist. Unser Ziel ist die Frauenrevolution und die Befreiung aller Geschlechter im Sozialismus. Um das zu erreichen, beschränken wir uns nicht auf die Änderungen unserer Sprache, sondern führen konkrete Kämpfe gegen patriarchale Unterdrückung – auf der Straße, in Schulen und Betrieben, sowie in unseren eigenen Reihen.